von Jonas Höger,

Call of Duty: Microsoft wehrt sich gegen Sonys Sabotage-Vorwürfe

Call of Duty (Shooter) von Activision
Call of Duty (Shooter) von Activision - Bildquelle: Activision
Noch immer ist die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft nicht in trockenen Tüchern und Konkurrent Sony gibt sein Möglichstes, damit das auch weiter so bleibt.

Erst vor Kurzem wies der PlayStation-Konzern auf die Sorge hin, Microsoft könnte nach erfolgreicher Transaktion Einfluss auf die Entwicklung von Call of Duty-Spielen nehmen und die PlayStation-Veröffentlichungen sabotieren, was in einem beträchtlichen Image-Schaden resultieren würde. Microsoft hingegen hält diese Befürchtungen für aus der Luft gegriffen.

Call of Duty: Microsoft verspricht optimierte Version für die PlayStation



Ganz im Gegenteil heißt es in einem der UK's Competition and Markets Authority neu eingereichten Dokument, dass kommende Call of Duty-Spiele von Microsoft für die PlayStation optimiert werden würden: „Wenn Microsoft Call of Duty auf die PlayStation bringt, wie in der rechtlichen Verpflichtung vereinbart, wird Microsoft jeden Anreiz haben, Spiele mit optimierter Unterstützung für PlayStation 5-Features wie haptischem Feedback zu entwickeln.“

Diese Aussage ist nicht einmal auf die PlayStation 5 beschränkt: „Das gilt auch für zukünftige Konsolen, um Verkäufe auf der Plattform zu maximieren.“ Logisch, denn Microsoft verfolgt einen Langzeitplan von zehn Jahren, der den Behörden das Durchwinken der Transaktion erleichtern soll. Nintendo hat einen entsprechenden Zehn-Jahres-Deal für Call of Duty-Spiele bereits unterschrieben.

Des Weiteren ist man sich sicher, dass Sony in zehn Jahren genug Zeit habe, einen marktfähigen Konkurrenten für Call of Duty zu entwickeln, wenn der potenzielle Deal zu Ende gehe: „Microsoft geht davon aus, dass eine Zeitspanne von zehn Jahren für Sony ausreicht, als führender Publisher und Konsolenplattform, Alternativen zu Call of Duty zu entwickeln.“

Xbox-Hoffnungsschimmer Starfield säht auch Misstrauen



Call of Duty ist übrigens nicht das einzige Spiel, das laut Sony gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft spricht: Mit Starfield verstoße der Branchengigant nämlich gegen das angebliche Versprechen, keine Spiele von Bethesda exklusiv zu vertreiben und von der PlayStation auszuschließen.

Microsoft und die verantwortliche EU-Kommission widersprachen diesem Argument allerdings: Das Weltraum-Rollenspiel sei von vornherein nicht als PlayStation-Spiel angekündigt worden und die von Sony angeführte Zusage habe es ebenfalls nicht gegeben. Auch abseits von der geplanten Transaktion ist Starfield ein enorm wichtiger Titel für Microsoft, wie Kollege Sören in seiner Kolumne aufzeigt.

Quelle: UK's Competition and Markets Authority

Kommentare

Anette.F schrieb am
Jim Ryan hats vermasselt und jetzt geht das Geheule los^^!
Verhandeln hätte Sony sollen,nicht verweigern
NotSo_Sunny schrieb am
Falkenberg hat geschrieben: ?23.03.2023 13:22 [...] We want more people to be able to play games, not fewer people to be able to go play games."
sagte, und jetzt schon Hellblade 2, Starfield, Redfall, CoD, vermutlich Elder und Doom auch noch exklusiv gemacht werden, [...]
Grundlegend Zustimmung aber Hellblade 2 gehört für mich eher in die Kategorie Bayonetta 2. Hätte es den exklusiven Nachfolger nicht gegeben, wäre da wohl nichts mehr gekommen. In dem Sinne hat man also eher bereichert statt vorenthalten.
PixelMurder schrieb am
ZackeZells hat geschrieben: ?23.03.2023 10:01
PixelMurder hat geschrieben: ?23.03.2023 06:01 Das Böse/Shareholder kann nichts Gutes erschaffen. Wenn ich als altgedienter Zocker so sehe, was der Kapitalismus mit dem Gaming angestellt hat, macht es mich zum Kommunisten.
Kapitalismus hat das Gaming so wie es in den letzten 20 Jahren gewachsen ist überhaupt erst ermöglicht.
Oder kannst du dir vorstellen das 200 Leute sich nach Feierabend freiwillig in Garagen treffen um über Jahre hinweg aus philanthropischen Antrieb heraus für uns Spiele mit toller Grafik zu programmieren?
Du hast recht, ich hätte vielleicht Turbo-Kapitalismus und grenzenlose Gier sagen sollen, der normale Kapitalismus ist ja ganz in Ordnung ;)
Ich habe nichts dagegen, wenn Leute für ihre Leistung belohnt werden, deswegen warte ich bei guten Spielen nicht auf einen Sale. Aber das hat ja einigen Giernasen nicht gereicht.
yopparai schrieb am
Ich meine Nintendo hatte sogar generell mal die ziemlich drakonische Regel, dass man entweder *nur* für NES/Famicom entwickelt, oder gar nicht. Da haben sie dann aber später wohl (zurecht) Ärger mit den Behörden bekommen. Beim SNES später waren die Regeln dann schon aufgeweicht, aber ob da noch irgendwelche Deals mit Square vorlagen kann ich dir nicht sagen. Für unwahrscheinlich halte ich das aber nicht. Das Mega Drive war in Japan ja auch nich soo der Renner, ein Exklusivvertrag wäre daher für Nintendo vermutlich relativ günstig gekommen?
cM0 schrieb am
@yopparai: Aber hatte Nintendo damals (also bis FF VI) einen Exklusivvertrag mit Square über deren Spiele, oder gab es dafür eine andere Ursache? Wahrscheinlich wird es so sein, wie Khorneblume sagt: Man wird dazu nichts finden, bzw. habe ich so auf die Schnelle zumindest nichts gefunden, weil sowas nach Möglichkeit nicht veröffentlicht wird.
schrieb am