von Sören Wetterau,

Lethal Company: Wieso ein Horror-Spiel für unter 10 Euro gerade die Steam- und Twitch-Charts aufmischt

Lethal Company (Action) von Zeekerss
Lethal Company (Action) von Zeekerss - Bildquelle: Zeekerss
Das Jahr neigt sich dem Ende und eigentlich ist fast jede Geschichte erzählt – oder doch nicht? Denn kurz vor Ablauf der zwölf Monate kommt es zu einem echten Überraschungshit, der derzeit sowohl Steam als auch YouTube und Twitch erobert: Lethal Company.

97 Prozent positive Rezensionen, über 100.000 gleichzeitige Spieler und Platz vier der weltweiten Steam-Verkaufcharts sorgen dafür, dass das rund zehn Euro teure Horror-Spiel zunehmend in aller Munde ist. Dabei geht es oberflächlich nur darum, Schrott auf einem Mond einzusammeln, aber schnell wird daraus ein ganz unangenehmer Trip, bei dem geschrien und gelacht wird.

Lethal Company: Worum geht es genau?

Um den Erfolg von Lethal Company zu verstehen, gilt es erst einmal zu klären, was euch in dem Projekt des gerade einmal 21-jährigen Entwicklers Zeekerss erwartet. Sein Debütspiel lässt euch entweder alleine oder mit ein paar ausgewählten Freunden für eine kapitalistische Firma arbeiten, die euch auf den Mond schickt, um dort Schrott zu sammeln. Je mehr ihr findet und abliefert, desto mehr Geld gibt es – simpel und logisch.



Was euch euer Arbeitgeber nicht verrät? Der Mond ist nicht so leer, wie es den Anschein hat. Schnell wird aus dem vermeintlich einfachen Job ein Kampf ums Überleben, bei dem hinter jeder dunklen Ecke eine Gefahr wartet. Fiese Insektenfeinde, die eine oder andere Falle und vielleicht sogar Dinge, mit denen man selbst nach ein paar Spielstunden nicht unbedingt rechnet.

Ziel des Spiels ist es, genügend Schrott zu sammeln, um damit zu fliehen. Mit dem dann verdienten Geld könnt ihr neue Anzüge kaufen, euer Raumschiff dekorieren und natürlich zu neuen Monden aufbrechen, die entsprechend höherwertigen Schrott bieten, wobei gleichzeitig die Dichte an Gefahren zunimmt.

Warum ist das so erfolgreich?

Die Stärke von Lethal Company liegt, ähnlich wie zum Beispiel beim 2020 veröffentlichten Phasmophobia, im Koop- und Chaosfaktor, bei dem es trotz (oder gerade wegen?) des Zusammenspiels zu ganz schön viel Panik kommt. Schließlich kann ein falscher Schritt dazu führen, dass die gesamte Mond-Mission den Bach runtergeht, während über den Proximity-Voice-Chat das Geschrei zunehmend lauter wird, ehe es irgendwann verstummt.



Besonders unterhaltsam dürfte es für denjenigen sein, der im Raumschiff zurückbleibt, um die Crew mithilfe von Radarscans zu leiten oder verschlossene Türen via Hacking-Tools zu öffnen. Immerhin kann es ja passieren, dass sich hinter einer solchen Pforte kein Fluchtweg, sondern ein riesiges Monster befindet, welches Astronauten nur allzu gerne verspeisen würde. Oder wie es die Rezension des Steam-Nutzers jihamm zusammenfasst: "Mein Freund wurde in einem Raum langsam umgebracht, und ich konnte nur noch seine entsetzten Schreie über das Radio hören. Wie auch immer, wir haben die Quote erfüllt.... 10/10".

Natürlich stößt Lethal Company aufgrund seines Konzepts auch bei Twitch auf ein zunehmend gesteigertes Interesse. Wie die Webseite streamcharts aufzeigt, nimmt die Anzahl der Channel und durchschnittlichen Zuschauer immer weiter zu, wobei der bisherige Rekord mit über 77.000 Zusehenden bereits am 11. November erreicht wurde. Für ein anderes Horrorspiel sieht es hingegen weniger erfreulich aus, denn das wird weder für Xbox noch Nintendo Switch erscheinen.
Quelle: Steam, YouTube / Zeekerss, streamcharts, Twitch / TeosGame

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