Da war man grade noch " wohl behütet" als Waisenkind in der Altstadt von Bowerstone und ein paar wenige Stunden später prügel ich mich mit meinem Schwert und meinen treuen Hund an meiner Seite durch Hobbs, Käfer und alle anderen Arten von Kreaturen oder auch Menschen. Als Held hat man es echt nicht leicht. Diese ganzen moralischen Entscheidungen, bei denen ich manchmal gedacht habe: " Mhh das ist doch wahrscheinlich die gute Variante" um im nächsten Moment über meinem Kopf zwei Hörner zu sehen und zu merken : " Mhh verdammt war wohl doch nicht so moralisch vertretbar die Entscheidung" Aber was solls, mit Hörnern sieht euer Charakter auch richtig cool aus. Diese Art der "Körperpflege" durch die getroffenen Entscheidungen ist natürlich nur ein Bruchteil von Fable 2 das einen von Anfang an am Kragen packt und nicht mehr loslässt bis ihr die Story durchgespielt habt. Und wenn euch die verdammt packende Story mal wirklich langweilt(was ich nicht glaube) dann könnt ihr ja immernoch eine der zahlreichen Nebenquests machen oder euch in die Kneipe begeben um ein bisschen um euer hart angespartes Geld zu spielen oder ihr hackt Holz oder schmiedet Schwerter um euch was dazu zuverdienen. Und wenn ihr einfach nur faul sein wollt und euch den Genüssen von Albion hingeben wollt(Prostituierte, Kuchen, Alkohol) ist das natürlich auch kein Problem(höchstens für euer Ansehen). Fable 2 ist ein Rollenspiel wie man es sich eigentlich wünscht. Das Kampfsystem ist sehr gut strukturiert und die Steuerung geht locker flockig von der Hand. Ihr könnt selbst wählen wie ihr eure Widersacher gerne zur Strecke bringen wollt. Entweder durch die Klinge eures Schwertes, oder einer der anderen Schlagwaffen, durch eine Schusswaffe, wie etwa einem Gewehr, oder durch pure Magie. Alles ist möglich. Und wenn die kleinen Hobbs vor euch wegrennen wisst ihr ihr habt alles richtig gemacht. Die Atmosphäre von Fable 2 ist unglaublich dicht was an den gut inszenierten Schauplätzen liegt (Verliesse, dunkle Hallen, Höhlen) und am Kontrast zwischen eben diesen Schauplätzen. Während man grade noch in einer dunklen Höhle gegen Hobbs gekämpft hat befindet man sich auch schon wieder auf einer wunderschönen hellen Wiese und guckt sich den Sonnenuntergang an. In Albion könnt ihr alles sein was ihr wollt und alles tun was ihr wollt. Da fällt es dann auch nicht wirklich ins Gewicht, dass die Spielwelt von Albion keine freie Welt ist a là Oblivion, sondern sie ist durch imaginäre Grenzen beschränkt und das Spiel muss jeden Bereich einzelnd laden. Dieses Manko wird aber durch die lebeindigen Städte locker wieder wettgemacht.
Aber da kein Rollenspiel perfekt ist gibt es natürlich bei Fable 2 auch ein paar Negativ Punkte die aber einen Rollenspielfan nicht wirklich aus der Ruhe bringen können. Sei es, dass die Gruppe der Feinde sehr klein ist oder, dass es kein Dialogsystem gibt in dem man sich von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, aber im Endprinzip ist Fable 2 ein sehr gelunges Rollenspiel.