Nier ist ein typisches Japano-Action-RPG das von Square Enix gepublished und von Cavia entwickelt wurde. Die Entwickler wollen hier einen emotionalen Weg gehen, schaffen sie aber auch ein gut spielbares Game zu machen?

Story:
Man spielt den Vater von Yonah. Sie ist von der Runenpest befallen und man sucht natürlich einen Weg, sie von jener Pest zu befreien. Dabei trifft man auf Grimoire Weiss, ein magisches, sprechendes Buch, was ihm dabei hilft.
Die Story ist relativ einfach gehalten und artet nicht in einem Final Fantasy-Plot aus. Die Entwickler, Cavia, haben sich auf die wenigen Charaktere und die Emotionen konzentriert. Die Charaktere sind schön designt und unterscheiden sich angenehm voneinander. Zudem haben sie wirklich eigene Persönlichkeiten und Charakterzüge. Die Emotionen kommen auch gut rüber, erreichen aber trotz der guten Lokalisierung und der fantastischen Musik keinesfalls das Niveau eines FF.
Neben der Hauptstory gibt es noch kleine Nebenstories, die das Spiel noch etwas lebendiger wirken lassen, da man dadurch nicht das Gefühl hat, einfach grundlos irgendwelche Items zu sammeln.

Grafik/Setting
Nier ist optisch sehr dröge und farblos. Die Areale bestehen meistens aus 2 verschiedenen Farben und sollen wohl die Einsamkeit und Traurigkeit des Spiels nochmal unterstreichen. Die Areale sind nicht wirklich hässlich, genauso wenig wie die Animationen, allerdings merkt man schon die wenigen Mittel die den Entwicklern zur Verfügung standen. Und diese Überfluten das Bild auch oft mit viel zu starkem Licht und schaffen so Lichtverhältnisse, bei denen man oft gar nichts erkennt.
Es gibt nicht viele Areale, allerdings unterscheiden sich die Wenigen angenehm voneinander. Das Setting ist quasi in einer postapokalyptischen Welt angesiedelt und zeigt trotz der starken Fantasykomponente einen angenehmen Bezug zu unserer Welt.
Die Dungeon sind auch leider sehr einfach gestaltet und bieten kaum Highlights.

Gamelay:
Wie schon erwähnt ist Nier ein typisches Japano-Action-RPG. Man rennt durch die verschiedenen Areale, erfüllt Missionen, kämpft mit Waffen und Zaubern gegen Gegner.
Die Missionen sind hier leider sehr eintönig und beschränken sich oft nur auf das Finden einer bestimmten Anzahl an Gegenständen und sorgen für häufiges Backtracking.
Ein schönes kleines ?Extra? ist in den Dungeons und Dörfern zu finden. Manchmal wechselt das Spiel die Perspektive. Von normal Third-Person, kann es zu Top-down oder sogar 2D wechseln. Das gibt den Spiel nochmal einen gewissen Charme, wenn man dann plötzlich wie in Diablo durch einen Dungeon läuft.
Die Kämpfe sind hingegen etwas mit Zelda vergleichbar. Man kann zwischen 3 Waffen (später erst!) wählen: Speer, Zweihänder und Einhänder. Jede Waffe hat natürlich ihre Vor- und Nachteile und verschiedene Kombos. Allerdings ist es egal welche der unzähligen Waffen man auswählt, für den jeweiligen Waffentyp gibt es nur eine Kombo, die dann nur unterschiedlichen Schaden anrichtet. Leider benötigt man auch viele der Waffen gar nicht, weil die Gegner kaum fordernd sind, selbst die Endgegner werden zum Ende, trotz des coolen Designs, kaum wirklich schwer.

Fazit:
Nier ist ein gutes Japano-Action-RPG, das mit seinen starken Charakteren und emotionalen Momenten punkten kann, allerdings visuell und in Sachen Gameplay nur Mittelmaß erreicht. Nichtsdestotrotz macht Nier Spaß und wird Fans zufrieden stellen, zumal es solche Spiele hier kaum noch gibt.