(The) Saboteur mag technisch nicht auf der Höhe der Zeit sein. Die Grafik ist bis auf die nette Idee mit dem Schwarz-Weiß-Filter auf dem Niveau von 2005, die Fahrzeugsteuerung könnte besser sein und auch innerhalb der virtuellen Stadt wird man auf wenig Abwechslung ala GTA4 stoßen.

Warum ich trotzdem über 90% geben würde? Saboteur macht unglaublich viel Spaß! Die Story ist zwar klischeehaft, aber sehr lässig erzählt, abwechslungsreich, emotional und spannend, wobei mit Grenzen gern gespielt wird. Schimpfwörter und nationalsozialistische Anspielungen findet man zumindest in der internationalen Version überall. Die Dialoge sind ebenfalls auf ausgezeichnetem Niveau und zudem eindrucksvoll vertont - auch in der deutschen Version. Die Nazis selbst sind herrlich überzeichnet und man fragt sich bald, ob man hier einen Open-World-Shooter oder doch eine Satire vor sich hat. Die Hauptcharaktere sind durch und durch gut ausgearbeitet und vor allem der Protagonist war mir sehr sympatisch und hatte einige geniale Sprüche auf Lager.

Wie in GTA gibt es auch in Saboteur Haupt- und Nebenaufträge. Die erstgenannten Aufgaben treiben die Story voran, während in den jeweiligen Nebenaufträgen eigenständige Geschichten erzählt werden, die meist ebenfalls relativ spannend sind. Auch die musikalische Untermalung ist vor allem aufgrund der klassischen Lieder aus der Zeit, in der Saboteur spielt, hervorragend.

Leider ist die Steuerung etwas träge und vor allem das Klettern ist ähnlich wie bei Assassins Creed viel zu einfach. Insgesamt ist Saboteur allerdings ein äußerst gutes Open-World-Spiel, das weniger visuell, sondern durch ausgezeichneten Spielspaß und eine tolle Geschichte überzeugt.