Beim ersten Versuch Fallout: New Vegas durchzuspielen bin ich Aufgrund einer Sättigung durch Fallout 3 gescheitert. Auf den ersten Blick sind sich diese Spiele einfach viel zu ähnlich.

Das ist jetzt weit über 3 Jahre her und daher habe ich mich entschlossen dem technisch unschönen Titel eine erneute Chance zu geben - und wurde nicht enttäuscht.

Eigentlich ist Fallout:NV ein Obsidian Spiel par excellence. Es ist grafisch nicht zeitgemäß, spieltechnisch nicht ausgereift und mehr oder minder stark verbuggt.
Im Gegenzug ist es alleine mehr Rollenspiel als es alle Bioware und Blizzard Titel der letzten 5 Jahre zusammen gewesen sind.

F:NW erweitert die Fallout Reihe um den Punkt "Überleben" und bildet hier durchdachtes Mikromanagement, welches der Spieler spätestens im
Hardcoremodus (Essen, Trinken und Schlaf sind überlebensnotwendig) stark verinnerlichen muss.

Die Hauptquest ist gut erzählt und hat ihr einziges Manko bei dem trägen und uninspirierten Anfang. Sobald dieser jedoch überstanden ist,
kommt das Spiel voll in Fahrt.
Auch einige der Nebenaufgaben sind interessant in Szene gesetzt. Von guter Inszenierung kann ich hier nicht sprechen, diese ist Aufgrund
der schwachen Engine eher nebensächlich.

Das Spiel lebt von seinen Konsequenzen und so durchdacht zieht dieses ständige Abwägen kein anderer Titel mit sich. Hier gibt es keine einfachen
Gut/Böse Entscheidungen wie bei Mass Effect oder einfach Schalter klicken wie bei Deus Ex:HR.

Am Ende werden alle Fäden zusammengeführt und man sieht die Konsequenzen seines Handelns. Die vielen verschiedenen Parteien und Möglichkeiten lassen einen zwar oftmals den Überblick verlieren, aber ich denke jeder findet schon recht bald seinen Favouriten.

Wie bereits geschrieben ist es ein Obsidian Spiel und eben nicht für Jedermann, gerade technisch ist es unterer Durchschnitt.
Jeder der ein offenes Ohr für ein anspruchsvolles Rollenspiel hat, sei dieser Titel nahe gelegt.