Erstens: Other M ist kein "Prime". Wer das erwartet, wird enttäuscht werden. Jetzt, wo das vom Tisch ist, kann man anfangen, Other M selbst zu betrachten. Es ist das erste Spiel der Serie, in welchem die Story eine große Rolle spielt und auch sehr schick in Szene gesetzt wird. Zwar ist sie letzten Endes nichts wirklich "Besonderes", aber es ist immerhin weit mehr als man diesbezüglich in den meisten anderen Nintendo-Spielen aufgetischt bekommt.

Über die Änderungen der Perspektive möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren, lest diesbezüglich am Besten den Test von 4Players. Zu Jörgs Kommentar möchte ich nur hinzufügen, dass ich keine gröberen Steuerungsprobleme hatte - weder beim Umschalten der Perspektive noch sonst wo. Apropos Umschalten: da man sich in der Ego-Ansicht nicht bewegen kann sondern nur Missiles und Laser feuern, will der Zeitpunkt für den Wechsel im Kampf klug gewählt werden - wer einfach so wechselt wird sich bald am GameOver-Screen wiederfinden, denn leicht ist das Spiel nicht. Das Ausweichmanöver, das Samus nun beherrscht, erleichtert die Sache zwar, jedoch klappt es selbst bei gutem Timing leider nicht immer so wie man sich das vorstellt und die Tatsache, dass die meisten Gegner agiler als Samus selbst sind, erhöht den Schwierigkeitsgrad des Spiels noch weiter.
Ebenfalls neu ist die "Concentration"-Fähigkeit. Durch Stillstehen kann Samus Missiles und Gesundheit wiederaufladen. Missile-Munitions-Erweiterungen werden so leider fast nutzlos (man kann ja eh immer aufladen). Zusätzlich lassen die Gegner keine Missiles oder Energiekugeln mehr fallen, sodass man sich als Spieler irgendwann die Frage stellt, warum man das ganze Kleinvieh überhaupt noch töten sollte - keine gute Design-Entscheidung, meiner Meinung nach. Daneben gegangen ist leider auch die Idee, Samus in einer Art Cutscene stillstehen zu lassen und den Spieler die Umgebung absuchen zu lassen. Dabei handelt es sich oft um 360°-Blickfelder, wobei man keine Ahnung hat, wonach man eigentlich sucht. Und oft sind es kleine Details wie ein Blutfleck am Boden, die man finden muss um weiter zu kommen. Hinweise erhält man hier keine, sodass es äußerst frustrierend werden kann.
Bei den restlichen Fähigkeiten lässt man alles beim Alten. Beams, Bomben, Missiles und andere Erweiterungen hat man leider alles schon gesehen und es funktioniert auch in Other M hervorragend - Kreativität dagegen sucht man hier leider vergebens. Overshots (Gegner auf den Kopf springen und runterschießen) und Lethal Strikes (Finisher) sind zwar nett und bei Bosskämpfen erforderlich, dafür aber meistens genauso einfalls- wie anspruchslos, denn es reicht sich einem geschwächten Gegner einfach nur zu nähern um die Sequenz auszulösen.

Obwohl es hier vielleicht nicht so klingt hatte ich mit Other M viel Spaß. Den Metroid-Fans kann ich das Spiel genauso ans Herz legen wie jedem Wii-Besitzer, der keine Minispielsammlungen mehr sehen kann.

Fazit: leider kein Schritt nach vorne, eher ein Seitensprung.