Wie lange habe ich mich darauf gefreut...

Diablo 3 kann für mich nicht halten, was es versprochen hatte. Nach meiner bisher gesammelten Erfahrung (Alptraum durch) ist das zentrale Problem, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie D3 auch nur ansatzweise die Langzeitmotivation von D2 erreichen soll.

Doch vorher sei angemerkt,dass D3 vieles richtig macht und der erste Durchlauf durchaus zu Unterhalten vermochte. Klar, die Geschichte ist flach, aber hey, ich spiele Diablo. Es gibt jedoch erstklassige Videosequenzen und die Lokalisierung ist ein Ensemble von Hollywoodsynchonsprechern. Echt gut! Auch die Atmosphäre ist ordentlich und die Kampfe gefallen durch Wucht, geschmeidige Bewegungen, Kombinationsmöglichkeiten und ausgefallene Gegner. Auch wird man anfangs durch die zahlreiche Drops bei der Itemstange gehalten.

Nun zu den negativen Punkten.

Warum dieses Skillsystem? Über das Skillsytem wurde viel geredet. Und man kann es sicher auch so sehen, dass durch das angebotene System lediglich alles freigeschalten und damit die Gefahr der Verskillung umschifft wird. Das dies zu casual ist, ist noch nichtmal mein Problem damit. Aber ich vermisse mich in einer mir gefälligen Fähigkiet zu spezialisieren und diese zu verbessern. Was mich daneben wirklich stört, ist die Informationsarmut der Skillbeschreibung. "Mächtiger Schaden", "Verlangsamt"...ich möchte Zahlen und Prozente. Und wovon der Schaden abhängt. Wenn es immer in Abhängigkeit von der Hauptwaffe ist, ist klar dass der Mage mit nem Zweihandhammer rumrennt. Der dann für die Skillanwendungsdauer verschwindet..epic fail!Bei D2 hab ich gesehen, was der angelegte Skill incl Gegenstandmodifikation für einen Schaden macht...

Warum Klassenspezifische Waffen. Bsp. mächtige Waffen für den Barbaren. Gut, sie sehen anders aus. Aber: sie sind nicht stärker, versorgen nicht mit klassenspezifischen Fertigkeiten (zb Wut oder Skills) und verschaffen einen auch gern mit Intelligenz und Geschicklichkeit...also wirklich...jedenfalls letzteres hätte man bei den klassenspezifischen anders machen können.

Warum diese Beschneidung bei den Gegenstandswerten? Selbst bei den legendären (wovon ich bisher eins fand) geht es nur um Vit, Dext, Int und Str. Ich will kein Grandfather der die Werete eines Rare bietet. Warum dann suchen? Es nervt einfach nur, lediglich Dps und vielleicht Leben im Fokus zu haben.

Warum so seltene wie nutzlose Sets und Legendarys? Guckt euch einfach mal die Listen im Netz an. Fähigkeiten, mit denen eine rare locker mithalten kann bei einer Dropwahrscheinlichkeit gegen null. Womit wir beim nächsten wären...

Warum dieses Auktionshaus? Meine Erfahrung: ich sammle und sammle. Bekomm mal ein rare und natürlich als Barbar Int und Dext. Aber macht ja nix. Ich geh ins Auktionshaus. Tippe meine Präferenzen ein und bekomme für ein paar Tausender Spielgold eine Waffe die jede legendary für das Level aussticht...HALLO!?!?!?

Ich befürchte einfach nur, dass hier zur erfolgreichen Charentwicklung kein Weg am Auktionshaus vorbeiführt. Wenn dann noch das Echtgeld mit der prozentualen Blizzardbeteiligung dazukommt...naja.

Zusammenfassung:

Diablo ist ein solides Spiel, dass einmal durchzuspielen Spaß macht. Doch das sollte Diablo nicht wollen! Mit der Möglichkeit, saustarke rares einfach zu kaufen und ohne die realistische Aussicht auf legendarys, die dann auch noch unnütze Fähigkeiten haben...ja, da merke ich bereits JETZT, wie meine Spielsucht ähnlich der Wutanzeige des Barbaren langsam versiegt...bitter.