Darksiders war seinerzeit ein kleiner Geheimtipp und hat einige, inklusive mich selbst, sehr positiv überrascht. Es ist sicherlich das beste Zelda-Equivalent für Xbox 360. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob der zweite Teil, samt neuem Protagonisten und vielen neuen Spielelementen, an den ersten Teil anknüpfen kann?

Story:
Tods Geschichte findet während der 100 jährigen Gefangenschaft Kriegs statt. Tod versucht, seinen Bruder zu retten und begibt sich dabei in die Welt der Erschaffer. Von dort muss er noch in andere Welten reisen und wird dabei mit großen Mächten konfrontiert.
Die Geschichte wurde im ersten Teil ja noch gut erzählt, hatte sympathische Charaktere und einen schönen Verlauf. Der Zweite geht da leider einen Schritt zurück. Hier hat man sich mehr auf das Gameplay konzentriert und weniger auf die Geschichte. Fing der erste schon interessant an, tümpelt der zweite Teil so vor sich hin. Die Geschichte nimmt über einen langen Zeitraum kaum Fahrt auf und wird erst gegen Ende hin interessant.
Wie schon erwähnt, gab es ja im ersten Teil sympathische Charaktere und die gibt es hier auch wieder. Es werden natürlich hauptsächlich neue Charaktere vorgestellt, die sind aber auch sympathisch, schön designt und ergänzen das Universum sinnvoll. Ein Wermutstropfen ist allerdings die deutsche Lokalisierung. Hat Tod im Englischen die Stimme von Michael Wincott, klingen er und die restlichen Charaktere im Deutschen einfach nur schlecht. Schade, im ersten war die Lokalisierung nämlich gut.

Grafik/Setting
Bei der Grafik macht man leider keinen großen Fortschritt. Rein grafisch gesehen, sieht es genauso aus, wie sein Vorgänger (leider aber mit mehr Pop-Up-Problemen und unscharfen Schatten). Trotzdem sehen die einzelnen Areale wieder schön abwechslungsreich aus und sind durch die Größe und Weitsicht sehr schön.
Das Spiel gewinnt durch die Areale auf jeden Fall, verliert aber wieder durch die schlicht designten Dungeons. Die Dungeons sind zwar vollgestopft mit versteckten Gegenständen, aber wieder zu einfach designt und auch die Rätsel sind wenig fordernd. Zudem gibt es innerhalb der Dungeons zu viele nicht nachvollziehbare unsichtbare Grenzen. Würde man diese Punkte in dem (hoffentlich) kommenden Nachfolger noch verbessern und fordernde Rätsel einbauen, würde man das Spiel deutlich aufwerten.

Gameplay:
Vom Gameplay her hat sich Darksiders 2 schon deutlich verändert. Die Action-Adventure Komponenten sind natürlich wieder vorhanden: man reitet durch die Areale, geht in Dungeons, findet Sachen, kämpft und geht in den nächsten Bereich. Diese Komponenten sind auch fast identisch zum Vorgänger. Nur die Kämpfe sind etwas flotter und durch die bessere Ki auch fordernder, laufen aber trotzdem zu einfach ab.
Zu diesen Komponenten kamen aber noch einige Rollenspielaspekte hinzu. Hier ist Diablo ein Vorbild. Man findet jetzt viele Waffen und Rüstungen, also Loot, kann diese ausrüsten und dementsprechend verändert sich auch Tods Aussehen. Man findet zwischen dem unzähligen Loot auch Besessene Waffen, die man mit anderen Waffen verstärken kann. Zudem hat Tod, wie in einem Rollenspiel, auch mehrere Attribute wie Stärke, Magie, usw. Diese Rollenspielelemente fügen sich gut in das Spiel ein und ändern das Spiel auf angenehme Weise zum Vorgänger.
Neben seinen Waffen hat Tod natürlich auch eigene Fähigkeiten wie sein Bruder. Er kann z. B. Ghule beschwören oder eine andere Gestalt annehmen. Diese Fähigkeiten kann man auch in unterschiedlichen Stufen nochmal verstärken.

Musik:
Hervorzuheben ist auf jeden Fall die Musik von Jesper Kyd. Kyd hat hier schöne Kompositionen geschaffen, die sich den jeweiligen Arealen perfekt anpassen. Hier kann man ruhig mal die Boxen aufdrehen.

Fazit:
Darksiders 2 hat angenehme Neuerungen und verbessert sich im Gameplay angenehm zum Vorgänger. Die Rollenspielelemente passen sehr gut zum Spiel, genauso wie die schönen Areale und schön designten Charaktere. Leider ist die Geschichte schwach und träge, allerdings wird dies gut vom Spielumfang kompensiert.
Wieder ein sehr gutes Action-Adventure, das die Serie würdig fortsetzt.