Action-Adventure
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Release:
08.02.2008
11.07.2008
08.02.2008
23.06.2015
23.06.2015
Jetzt kaufen
ab 15,99€
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

85%Gesamt
83%
87%
84%

Alle Lesertests

Lesertest von Unbekannt

Halbdämonen verprügeln Dämonen mit Dämonen!

Nach Resident Evil 3 wollte der Schöpfer der Serie, Shinji Mikami, die Serie und das Genre revolutionieren: Statt Zombies sollten es in Resident Evil 4 Dämonen aus den Tiefen der Hölle werden. Als Schauplatz haben die Kreativen anstatt einer Stadt eine alte Burg gewählt. Doch letztendlich bat Mikami, das Projekt Resident Evil 4 auf Eis zu setzen und ihm grünes Licht für ein neues Spiel, welches zur damaligen Zeit äußerst ungewöhnlich und bombastisch werden sollte wie noch kein Spiel zuvor, zu geben. Der daraus entstandene Titel war einer der ersten Must-Have Titel für die damals noch relativ junge PS2, die Rede ist hier natürlich von Devil May Cry! Der erste Teil der Dämonenmetzelorgie schlug 2001 ein wie eine Bombe. Natürlich bekamen die Fans mit Devil May Cry 2 im Jahr 2003 einen Nachfolger spendiert. Obwohl das Spiel auf zwei Disks ausgeliefert wurde (weil neben dem Dämonenjäger Dante auch noch die junge Lucia spielbar war), konnte das Spiel die Kritiker nicht überzeugen. Man schnetzelte sich mit einem der beiden Charaktere durch langweilige Industriekomplexe und unspektakuläre Häuserdächer. 2005 hat Capcom es noch mal geschafft den Karren aus dem Dreck zu ziehen. DMC 3 spielte zeitlich gesehen vor dem ersten Teil, weshalb man einen deutlich jüngeren Dante steuert. Seit 8. Februar 2008 steht nun der neueste Teil der Saga für die PS3 und Xbox 360 in den hiesigen Läden. Ob Devil May Cry 4 was taugt, lest ihr in diesem Review.

?Lasst mich durch, ich bin Halbdämon!?

Kommen wir doch zuallererst zur Story: Auf der kleinen Insel Fortuna wird vom Orden des Schwertes ein Gedenkgottesdienst für Sparda (Kenner der Serie wissen, dass Sparda Dantes Vater ist) abgehalten. Doch anstatt wie jeder Normalsterbliche durch die Tür zu kommen und dem Gottesdienst zu lauschen, platzt der Halbdämon Dante durch das Oberlicht mitten im Gottesdienst rein, tötet den Hohepriester mit einem gezielten Headshot und schnetzelt sich durch Horden von Priestern und Ordenswachen. Am diesem Punkt steigt ihr ins Spiel ein, doch anstatt Dante zu steuern, übernehmt ihr Kontrolle über den jungen Nero. Doch eine Art Raiden vs. Snake wie in Metal Gear Solid 2 müsst ihr nicht befürchten, Nero ist dem jungen Dante aus DMC 3 nachempfunden. Doch zurück zur Story: Nero macht sich auf die Jagd nach Dante, um den Priester zu rächen. Meiner Meinung nach ist der vierte Teil der Serie der storylastigste, es gibt viele Zwischensequenzen (allerdings seid ihr nie länger als zehn Minuten zur Passivität verurteilt).

Sonnenbrille zum Zocken

Technisch gibt sich das Spiel keine Blöße: Super Animationen, schöne Texturen und atemberaubende Charaktermodelle überzeugen. Auch beim Leveldesign merkt man, dass sich die Entwickler Mühe gegeben haben: In dem Abenteuer streift ihr zu Beginn durch eine Stadt, später durch eine Burg und auch ein Wald ist vertreten. Ein besonderes Lob haben die Bosskämpfe verdient, bei dem Feuerwerk und den kinoreifen Zwischensequenzen kann man nur eins sagen: ?What the fuck is Matrix??. Drei kleine Schnitzer haben sich die Entwickler aber doch erlaubt: einige Areale sind leider so hell, dass ihr euch zu dem Spiel auch gleich eine Sonnenbrille dazukaufen solltet (oder wendet die billige Methode an: Gamma runterstellen), außerdem flimmern die Schatten sehr stark und leider ist die Kamera stellenweise so eingestellt, dass ihr den Spielcharakter nicht seht! Leider kann der Sound nicht ganz mit der Grafik mithalten, da ständig die selben zwei oder drei Songs im Hintergrund dudeln. Zum Glück könnt ihr aber eigene Soundtracks aktivieren, also ist zum Beispiel zu Mozart Dämonen in die Hölle schicken kein Problem.

Y, Y, Y, Y, A, X, X, Unten, Y!

Das Kampfsystem unterscheidet sich nicht sonderlich von den Vorgängern. Nero hat eine Knarre dabei und kann den Gegnern mit seinem Langschwert eine Scheitel verpassen. Neu ist jedoch der Devil Bringer. Da sich ein Dämon in Neros rechtem Arm eingenistet hat, könnt, ihr euch Gegner aus der Ferne heranziehen und sie dann werfen, was eine Menge Schaden anrichtet (allerdings seid ihr währenddessen komplett wehrlos). In der zweiten Hälfte des Spiels übernehmt ihr die Kontrolle über Dante, welcher zwar keinen Devil Bringer hat, aber fünf Kampfstile beherrscht (vier zu Beginn, einen fünften lernt er später). Im Trickster-Kampfstil kann Dante Feinden geschickt ausweichen und sogar an Wänden hochlaufen. Bei Swordmaster beherrscht Dante einige zusätzliche Schwerttechniken, so ist es dann zum Beispiel möglich, euer Schwert ?Rebellion? in der Hand wirbeln zu lassen und so ganze Gegnerhorden in die Luft zu schleudern. Bei Royalguard könnt ihr nur Angriffe blocken. Für die Ballerwütigen unter euch ist der Gunslinger-Stil, mit dem ihr zwei Gegner gleichzeitig anvisieren könnt. In der Standarteinstellung schlagt ihr mit Y zu, X ist fürs Ballern reserviert, mit A wird gesprungen, mit B benutzt ihr den Devil Bringer oder macht - je nach Kampfstil - spezielle Angriffe, mit dem rechten Bumper aktiviert ihr die Zielerfassung. Ebenfalls wichtig ist der linke Bumper, mit welchem ihr den Devil Trigger aktiviert. Dadurch verwandelt ihr euch in einen Dämon und macht fortan mehr Schaden und könnt fettere Kombos vom Stapel lassen. Die sind auch wichtig, denn das Spiel gibt euch einen Stil Rang von D wie Deadly über A wie Atomic bis hin zu SSS, welches für Smokin Sick Style! steht. Am Ende jeder Mission erhaltet ihr, je nachdem, wie viele Punkte und wie viel Zeit ihr gebraucht habt, die so genannten Stolzen Seelen. Für diese könnt ihr euch neue Fähigkeiten erwerben. Wie auch in den Vorgängern hinterlassen tote Feinde und zerschlagenes Mobiliar rote Kugeln, welche ihr gegen Objekte eintauschen könnt. Die Lebenskraftsterne frischen, wie der Name schon sagt, eure Energie auf, die Teufelssterne füllen die Devil Trigger Anzeige, Weihwasser schadet Gegnern in der Nähe, Blaue Kugeln erhöhen das Maximum der Lebensenergie und zu guter letzt ist es möglich, sich mit den Goldenen Kugeln wiederzubeleben, falls mal alle Stricke reißen. Der Wiederspielwert von Devil May Cry 4 ist hoch, da es noch neben den beiden zu Beginn vorhandenen Schwierigkeitsgraden Mensch (Leicht) und Teufelsjäger (Mittel) die Grade Son of Sparda (Schwer) und Dante Must Die! (Nennen wir es einfach mal Piss-Off Mode) freizuschalten gilt.

Fazit

Zum Abschluss kann ich sagen, dass ihr euch Devil May Cry 4 besten Gewissens zulegen solltet, alle Fans der Serie werden es wahrscheinlich eh schon haben. Die Grafik kann überzeugen, der Sound leider nicht, aber das typische Gameplay eignet sich perfekt dazu, euch die Müdigkeit vom Winter aus den Knochen zu prügeln. Durch den hohen Wiederspielwert fesselt euch DMC 4 länger an die Konsole, wer auch noch alle Geheimmisionen und alle Schwierigkeitsgrade absolvieren will, wird einige Zeit brauchen. Für die Sammler unter euch ist das Spiel auch in einer auf 7000 Stück weltweit limitierten Collectors Edition erschienen, die im schicken Steelbook daherkommt. Holts euch und viel Spaß beim Prügeln!

Pro
  • Nette Grafik
  • gutes Kampfsystem
  • hohes Spieltempo
  • großer Wiederspielwert
  • Geile Zwischensequenzen
  • DANTE!
  • Gut eingebrachte Neue Moves (z.B. Dämonenarm)
  • Zwei Characktäre Spielbar
  • Cooles Gegnerdesign
Kontra
  • Schattenflimmern
  • manchmal unglückliche Kamera
  • einige Abschnitte etwas zu hell
  • recht nervige Musik (mein geschmack)
  • Nervige Jump´n Run einlagen
 

Devil May Cry 4

Devil May Cry 4
HoLLa´@Bati
HoLLa´@Bati 04.12.2008 360 
87%
10 1

War dieser Bericht hilfreich?