Grandioses VR-Erlebnis
Und schließlich gibt es auch noch die VR-Unterstützung, in deren Genuss derzeit lediglich PC-Rennfahrer kommen. Schon beim Vorgänger lieferten die Entwickler die Einbindung von Oculus Rift sowie HTC Vive nach, wovon die Immersion hinter dem Steuer deutlich profitierte. Für Project Cars 2 war die Implementierung von VR dagegen von Anfang an geplant und wurde im Rahmen der Entwicklung entsprechend berücksichtigt. Um es kurz zu machen: Project Cars 2 markiert eines der besten VR-Erlebnisse, die man aktuell mit einer Rennsimulation haben kann! Zwar gibt es grafisch leichte Abstriche, darunter stärker ausgeprägte Pop-ups, doch machen die Kulisse mit ihren sehenswerten Lichteffekten sowie die detailliert gestalteten Cockpits auch in VR eine großartige Figur. Es ist cool, wenn man beim Umsehen die kleinen Bewegungen von wackelnden Gurten und anderen Teilen realisiert oder von den einfallenden Sonnenstrahlen geblendet wird. Etwas störend erweist sich neben der geringeren Auflösung einmal mehr das deutlich sichtbare Fliegengitter beim Vive-Headset, das auffälliger in Erscheinung tritt als bei Oculus.
In VR ist das Rennerlebnis hinter dem Steuer nochmal intensiver.
Unangenehm wird das Fahrerlebnis nur dann, wenn man sich bei Unfällen dreht oder gar überschlägt. Während Dirt Rally in solchen Momenten den Bildausschnitt künstlich verkleinert, verzichtet man hier auf derartige Komfort-Funktionen. Gerade Rally Cross erweist sich bei den holprigen Pisten, vielen Drift-Einlagen und Sprüngen unter Umständen ebenfalls als Härtetest für den Magen.
Schwache Menü-Anpassung, gute HUD-Integrierung
Dafür, dass man VR von Anfang an in die Entwicklung mit einbezogen hat, ist die Einbindung der Menüs unter dem Headset leider schwach ausgefallen. Hier greift man wieder einfach auf die 2D-Darstellung im Kinomodus zurück. Sitzt man dann im Cockpit, wird dort ziemlich lieblos der Startbildschirm hinein geklatscht – nicht schön! Bessere Arbeit hat man beim HUD geleistet, dessen schwebende Elemente wie aktuelle Rennposition, Reifenstatus oder Rundenzeiten klasse hinsichtlich Größe und Positionen ins Cockpit integriert werden, sofern man es denn möchte.
Schade, dass man die Fahrzeuge nicht im Stil von ForzaVista in VR erkunden kann.
Die Auswahl der Menüpunkte erfolgt entweder klassisch per Controller bzw. Lenkrad oder man steuert den Cursor alternativ mit Kopfbewegungen. In einem Bereich hat man allerdings gepennt: Will man unter VR einen neuen Fahrer anlegen, muss man das Headset wieder ablegen und zur Tastatur greifen. Ein virtuelles Keyboard gibt es hier leider nicht. Unterm Strich Project Cars 2 in VR dennoch ein großartiges Erlebnis, das die Immersion hinter dem Steuer und die Umsetzung von Höhenunterschieden auf Strecken massiv steigert. Daher ist es ein Jammer, dass Konsolenbesitzer nicht in den Genuss kommen, die Rennsimulation ebenfalls in VR zu erleben. Allerdings lässt man auch Potenzial liegen: Wie cool wäre es z.B. gewesen, die Fahrzeuge im Stil von ForzaVista unter dem Headset im Detail erkunden zu können? Sogar leichte Ansätze von Roomscale wären dabei denkbar gewesen...