Shooter
Entwickler: Epic Games
Publisher: Microsoft
Release:
07.11.2008
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Durchschnittswertung

87%Gesamt
87%

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Lesertest von Kelad

Was mach ich nur, würde hier gerne 100% vergeben ... Man kann sich in meinem Fall auch welche denken, aber ich will mir hoffnungsvoll noch ein bisschen Raum nach oben lassen, damit der 3te Teil meine Erwartungen noch übertreffen kann. Für mich sind es sogar großartige 100%, nachdem mich der erste Teil auf Hochglanz poliert schön blendete und mich über die lückenhafte, flache Story hat hinwegsehen lassen. Meine Erwartungen waren dementsprechend gedämpft, um nicht erneut auf die määäächtige Marketingmaschine von Microsoft reinzufallen. Hat nicht viel genutzt, aber in diesem Fall nehme ich das den Machern im Gegensatz zur Frechheit eines Assassin?s Creed auch nicht übel. Eben weil sie ihre Versprechen gehalten haben.

Mehr Spiel. Mehr Tiefe. Mehr Reife. Mehr Delta Squad. Keine Ahnung, warum Fenix und Konsorten immer in die Schublade der lächerlichen Stumpfheit gestopft werden, aber ich mag diese ungehobelten, ständig schimpfenden Raufbolde (hey, woher soll den sonst die Schlachtfeldatmosphäre kommen?). Was erwartet man von der ?Red Piss Legion? des Gears-Universums? Mehr Emotionen? Check. Abgeschwächter Holzhammer-Humor? Check. ?Richtige? Dialoge? Check. Natürlich ist es kein Werk von Shakespeare, kein geistig anspruchsvoller Thriller von Poe oder eine der herausragend surrealen Fantasien von Lovecraft ... aber mit diesem fulminanten Sequel hat sich Gears Of War erzähltechnisch auf eine Stufe mit der hervorragenden HALO-Saga begeben. Es ist ein hartes, anspruchsvolles Erbe, daß es antreten muss und einige der Kernelemente eines HALO müssen noch herausgearbeitet werden, aber jetzt ... inzwischen traue ich den Männern und Frauen bei EPIC auch das zu.

Und ganz im Ernst: Was erwarten wir von Gears Of War im Sinne des Franchise? Harte, kompromisslose Action und ein sauber geschliffenes Deckungssystem. Und wir haben von EPIC einen wahren Höllenritt vom Gegenschlag einer Menschheit bekommen, bei der der Zweifel berechtigt ist, ob sie es verdient hat diesen Krieg zu überleben. Um es mit den Worten von Chairman Prescott zu sagen: ?War is all we know.? Es ist unsere Natur und Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung, die naja, sagen wir es mal so, nicht kommen wird. Wäre ja auch eine Schande.
Pro
  • · Der aufgebohrten Grafikengine wird sowohl in sämtlichen Einzelspielerlevels als auch auf jeder der Multiplayer-Maps alles abverlangt von organischen Strukturen, über realistischer und fleischiger wirkende Körper, eine unglaublich realistische Wasserdarstellung, fremdartige gotische Textur mit einem um die Box bangen lassenden Detailgrad, zum Teil Dutzende von Kampfteilnehmern usw., zudem hat Epic ordentlich in den Farbtopf gelangt und fährt eine abwechslungsreiche Bandbreite an ständig die Grundstimmung verändernden Schauplätzen. Auch an der Framerate wurde deutlich geschraubt
  • · orchestraler, wunderbar bombastischer Soundtrack und ausgezeichnete Sprachausgabe (nicht auf Deutsch!!), auch wenn Marcus im Vergleich mit seinem menschelnden Kameraden Dom ein etwas zu raue Tonart anschlägt. Auch neue Figuren wurden mit hervorragenden Sprechern besetzt (Chairman Prescott, Dizzy Wallin und Tai Kalipso)
  • · deutliche Verbesserung bei den Dialogen (professioneller Drehbuchschreiber, hey hey!) und Abschwächung des Bad-Ass-Feelings und ständigen Witzereißens des erstens Teils, was sich positiv auf den düsteren Grundton auswirkt
  • · komplexere, anfänglich überfordernde aber schlüssige Storyline, die sämtliche offenen Handlungsstränge des ersten Teiles aufgreift aber den Spieler auch mit genügend ungeklärten Fragen zurückläßt um ein befriedigendes Ende zu schaffen aber dennoch die Notwendigkeit eines dritten Teiles zu verdeutlichen.
  • · tolle, taktische Bosskämpfe, die das Zeug zu echten Klassikern des Genres haben (nein, ich werde hier nicht spoilern)
  • · neue, vor allem im Multiplayer unglaublich spassige Waffen und hervorragende Ergänzungen des ohnehin glänzend polierten Gameplays. Die neuen Finisher fügen sich hervorragend in das blutige Spektakel ein und bieten mit ihren edlen Kamerafahrten frischen Eye-Candy
  • · unglaublich motivierendes Pacing, daß den Spieler nach dem fast klassischen Einstieg im ersten Level an mitreißt und ein Feuerwerk an frischen Ideen und Abwechslungsreichtum abbrennt und zum mehrfachen Spielen unzähliger denkwürdiger Begegnungen motiviert
  • · schneller, aber dennoch stark taktischer Multiplayer-Part, der gerade mit Freunden im neuen Horde- oder Wingman-Modus (2 vs. 2 vs. 2 vs. 2) unglaublich viel Spaß bereitet und für Stunden an den Bildschirm fesselt. 8 Multiplayer-Varianten versprechen lang anhaltenden Spielspaß (Submission (Capture the Flag mit lebender ?Flagge?), Annex (wechselnde Kontrollpunkte einnehmen), Elimination (Deathmatch aber Gegner können nur mit direkt tödlichen Verletzungen (Granaten, Raketen, Sniperrifle usw.) oder Finishern erledigt werden), Warzone (klassisches Teamdeathmatch), King of the Hill (Kontrollpunkt einnehmen und halten), Wingman (s.o.) und Leader (jede Seite hat einen Anführer und solange der am Leben ist eine unendliche Anzahl von Respawns))
  • · Spielumfang im direkten Vergleich mit dem Vorgänger verdoppelt, was heutzutage längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist
Kontra
  • · Schwierigkeitsgrade im Vergleich zum Vorgänger leicht abgestuft (als Veteran wird?s aber ab ?Hardcore? wieder schön saftig)
  • · an sich keine mutigen Verbesserungen oder gar gravierende Änderungen am Gameplay
  • · wer das erste Spiel nicht mochte, wird sich auch durch diesen Teil nicht umstimmen lassen
  • · enttäuschender Endboss nach großartigem ?Vorspiel? (das habt ihr jetzt davon ihr RAAM-Hasser!)
 

Gears of War 2

Gears of War 2
Kelad
Kelad 06.05.2009 360 
95%
11 1

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