StarCraft II ist mit Sicherheit das beste RTS-Game, das ich seit seinem Vorgänger zespielt habe - und ich habe in diesen 12 Jahren eine Menge gespielt.

Kommen wir dann mal zum SP:
Der Spieler wird sehr schön und vorallem für Neulinge langsam mit dem Spielprinzip bekannt gemacht. Der ein oder andere StarCraft-Veteran wird sich hier sicher ein wenig verloren vorgekommen sein, doch auch aufgrund der neuen Einheiten finde ich dieses Prinzip gelungen.
Die Missionen sind die gesamte Kampagne lang abwechslungsreich und spannend - Langeweile oder Widerholungen gibt es nicht. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade fordern und die Archievements motivieren, wenngleich die Schwierigkeit "Brutal" ihrem Namen alle Ehre macht. Will man alle SP-Archievements braucht man genauso viel Frustrationsbelastbarkeit wie im Multiplayer.
Die Story um den guten alten Jim Raynor kommt - wie es der 4players-Test schon gesagt hat - etwas langsam in Fahrt, ist aber keineswegs langweilig. Die Geschichte ist super und packend inszeniert, doch sie hätte meiner Meinung nach etwas mehr RP-Inhalte vertragen können. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus SC I hätte mich gefreut. Nichtsdestotrotz haben wir in SC II die beste RTS-Story seit Jahren.

Der Multiplayer-Modus ist sehr, wirklich sehr gut gelungen, vor allem in Sachen Zugänglichkeit, Benutzerfreundlichkeit und Übersicht. Die Spiele machen Spaß, auch wenn man von Anfang an definitiv gute Nerven braucht. Leider - und das ist definitiv keine Kritik am Spiel - wird in ca. 60-80% der MP-Spiele gerusht. Das kann besonders für Leute, die die Entscheidung im Endgame suchen oder die wenig erfahren sind, frustrierend sein. Ich spreche hier aus meiner Sicht und möchte klarstellen, dass ich durchaus einfach Pech gehabt haben könnte und das hier definitiv keine Kritik am Spiel ist.

Grundsätzlich ist jeder Angriff konterbar, doch werden manche Kontermöglichkeiten bei den verschiedenen Rassen nicht unbedingt früh möglich, weswegen vor allem Rush-Taktiken oft nicht gekontert werden können, wenn nicht jeder Mausklick und jede Aktion bis dahin perfekt war.

Der Mapeditor und die damit möglichen Fun-Maps sind auch sehr schön und sorgen für nette Zusatzinhalte. Das Freundessystem und die Benutzervereinbarungen erinnern leider an FBI-Methoden und sind größtenteils Stalkingstools schlechthin. Aber der brave Durchschnittsspieler muss sich ja zum Glück vor nichts fürchten.