Vergangenen Freitag erhielt das
Resident Evil 4 Remake nicht nur den ersehnten, kostenlosen Mercenaries-Modus, sondern noch eine weitere Überraschung.
Die dürfte bei Fans allerdings keine Jubelschreie ausgelöst haben, denn es handelt sich um
neue Mikrotransaktionen. Zwei Wochen nach dem Release des Spiels und damit lange, nachdem wir und andere Kollegen der Presse unsere Wertungen vergeben haben, könnt ihr nun
echtes Geld für Waffenupgrades bezahlen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Resident Evil 4 Remake: Mit Echtgeld durch die Hintertür
Auf allen Plattformen findet sich nun nämlich die Möglichkeit, mit echtem Geld
Spezialupgrade-Tickets für das Resident Evil 4 Remake zu erwerben. Der seltene Gegenstand lässt sich im Spiel nur einmalig gegen 30 Spinell-Edelsteine eintauschen und erlaubt das Freischalten des
finalen Upgrades einer Waffe, unabhängig davon, wie weit ihr sie sonst aufgewertet habt.
Will man das letzte Upgrade ohne Ticket mit Peseten kaufen, müssen zuvor alle anderen Attribute der Waffe auf die maximale Stufe aufgewertet werden – ein langwieriger und vor allem
extrem teurer Prozess. Das Spezialupgrade-Ticket umgeht diesen Grind und war deshalb bislang ein einzigartiger Gegenstand, der sich nur durch fleißiges Erfüllen der Händleraufträge verdienen ließ.
Entsprechend stark sind die damit freischaltbaren Verbesserungen: Viele Waffen verursachen
doppelten Schaden, während Leons Kampfmesser eine deutlich erhöhte Angriffsgeschwindigkeit bekommt. Es hat also einen Grund, warum man nur wenige der Spezialupgrades pro Durchgang freischalten kann.
Mit den von Capcom heimlich eingeschleusten Mikrotransaktionen ändert sich nun die Lage: Für
2,99 Euro könnt ihr euch ein solches Ticket nämlich ab sofort kaufen und schon zu Beginn des Spiels einsetzen. Es gibt spezielle Tickets für alle Waffenklassen von A bis F, ausgewählte könnt ihr auch als
3er-Bundle für 6,99 Euro oder als
5er-Bundle für 9,99 Euro erwerben, wie beispielsweise der
Steam Store zeigt.
Mehr als Kosmetik: Neue Mikrotransaktionen sind manipulativ
Schon zum Release vom Resident Evil 4 Remake gab es Mikrotransaktionen in Form von
Kostümen oder dem Original-Soundtrack. Doch die neuen Echtgeld-Optionen beeinflussen das Gameplay: Spieler können sich für ein paar Euronen brachial starke Waffen schaffen und sich so das Balancing ruinieren. Eine
manipulative Strategie seitens Capcom, die unter die sogenannten Dark Patterns fällt, wie Dr. Benjamin Strobel
auf Twitter erklärt.
Dass Capcom mit den Spezialupgrade-Tickets gewartet hat, bis sich das Spiel
mehr als vier Millionen Mal verkauft hat und alle Pressestimmen im Umlauf sind, spricht jedenfalls Bände. Zusammen mit den Mikrotransaktionen kam aber immerhin auch ein
positives Update ins Spiel:
Endlich hat das Resident Evil 4 Remake seinen Mercenaries-Modus verpasst bekommen.