Multiplayer mit Teamfokus
Online setzt Naughty Dog vor allem auf Teamplay und einige skurrile Experimente, an die man sich zunächst gewöhnen muss: Man kann z.B. fünf so genannte "Mysticals" aus früheren Uncharted-Teilen beschwören, um sich als Djinn schnell zu teleportieren, mit einem magischen Stab den Blick auf die Gegner freizuzaubern oder mit Indra die nahenden Feinde zu verlangsamen - selbst den Sarkophag aus El Dorado kann man einsetzen, aus dem heraus Geister den Gegner jagen. Schon hier wird deutlich, dass clevere Kombinationen das eigene Team sehr effizient unterstützen können. Zumal die acht verfügbaren Karten mit ihren verschachtelten Strukturen, Leitern und Sackgassen viel Raum für Räuber und Gendarme inklusive Seilakrobatik bieten.
Aber da hören die taktischen Möglichkeiten noch nicht auf: Neben den erwähnten Artefakten kann man auch vier Arten von KI-Begleitern über das Touchpad beschwören. Bezahlt man z.B. den Scharfschützen, positioniert man seine Figur an eine beliebige Stelle, bevor er dann alles ins Visier nimmt und bei jedem Treffer das eigene Konto füllt. Man kann aber auch einen heilenden sowie Munition spendenden Unterstützer, einen aggressiven Jäger oder einen schweren, aber langsamen Schützen rufen - je nach Situation und eigener Spielweise kann man sich dynamisch ergänzen. Im Gegensatz zur Kampagne kann man online übrigens zu Boden gehen und um Hilfe rufen, damit jemand aus dem Team eine gewisse
Naughty Dog hat im Multiplayer noch einiges vor.
Zeit für die Heilung einsetzt; dabei ist er natürlich verwundbar. Außerdem gibt es neben Granaten mehr Wurfgegenstände und die Nahkampf-Mechanik wurde ergänzt: Man kann seinen Schlag quasi aufladen, um jemanden sofort auszuknocken und zu berauben - ideal im Plünderungsmodus.
Erst das Training, dann die Rangliste
Diese Möglichkeiten muss man aber erstmal verinnerlichen, bevor man im 4-gegen-4 oder 5-gegen-5 loslegt. Daher ist es schön, dass man sich in Aufwärm-Playlists sowie zehn mehrstufigen Herausforderungen inkl. eigener Highscore gegen die KI warmspielen und darin jedes dieser übernatürlichen sowie unterstützenden Elemente gezielt einsetzen muss, bevor man sich in den Online-Arenen gegen Menschen austobt. Ein schöner Nebeneffekt: So sammelt man auch schonmal geld und kann sich etwas besser ausrüsten. Es gibt mit Ranglisten- sowie Team-Deathmatches (Kampf bis zum letzten Mann), Kommando (Stationen einnehmen, Kapitän schützen) und Plünderung (Statue stibitzen und sichern) vier kompetitive Spielmodi. Damit man in etwa gleichstarke Gegner findet, wird man nach ein paar Matches mit einem Rang versehen, den man natürlich steigern kann.
Fans wird es freuen, dass man online in nahezu jeden Charakter aus allen bisherigen Uncharted-Teilen schlüpfen kann übrigens inklusive eigens aufgenommener Kommentare. Alle zukünftigen Karten und Spielmodi, darunter auch der noch vermisste Koop, sollen für Besitzer von
Uncharted 4: A Thief's End kostenfrei verfügbar sein. Man verdient mit nahezu jeder erfolgreichen Aktion sowie Herausforderungen oder täglichen Events internes Geld und findet die wertvollen Relikte, die man für DLC-Kisten mit Zufallsgegenständen oder Charakterfähigkeiten eintauschen kann. Theoretisch kann man also alles ohne Zusatzkosten freischalten. Allerdings hält leider auch echtes Geld Einzug: Wer will, kann sich so genannte "Uncharted-Punkte" kaufen, um den Erwerb der digitalen Zusätze zu beschleunigen. Naughty Dog verspricht, dass man so keinerlei exklusive Inhalte erstehen kann.