Gears of War lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Gnadenlos gut! Es stimmt bei diesem Shooter sehr viel, aber leider nicht alles. Aber der Reihe nach:

Die Story ist leider sehr plump geraten: Aliens greifen den Planeten an, die Menschheit ist kurz vor´m Ende und ihr müsst sie retten. Hier muss ich auch schon den ersten Kritikpunkt anbringen: Die Story ist natürlich flach, aber anscheinend haben die Entwickler sich nicht mal Mühe gegeben, Gefühle vorzutäuschen. Was eigentlich gut geklappt hätte! Denn es gibt recht zum Anfang eine Szene, wo ein Soldat verrückt wird und eine Art Himmelfahrtskommando startet, was nahezu perfekt inszeniert wird! Gegen Ende des Spiels versuchen die Entwickler, eine Beziehung zwischen Marcus Fenix, dem Protagonisten dieser Geschichte und seinem toten Vater herzustellen. Das jedoch lässt einen völlig kalt, weil Marcus und alle seine Kameraden nur gefühllose Muskelprotze mit schwarzen Humor und unlustigen Einzeilern sind. Genauso arm kommt es rüber, dass der "Hauptfeind" ein ziemlich Unbekannter ist, nur in 3 Sequenzen vorkommt und man den Namen erst im Endkampf erfährt.

Aber es ist nicht die Story, die wichtig ist. Es ist das fantastische Gameplay, für dass es keine andere Bezeichnung gibt! Als Marcus Fenix ballert man sich durch zerstörte Wohnbausiedlungen, Friedhöfe, einsturzgefährdeten Brücken und sogar durch sein Haus! Für Abwechslung ist gesorgt, sogar eine Panzerfahrt ist drin!

Die Steuerung ist genial einfach und wird auf Wunsch in einem Tutorial erklärt. An manchen Stellen des Spiels kann man sich für den Fortgang durch die Levels entscheiden, dies jedoch wirkt sich nicht auf die Story aus. GOW bietet zudem sehr geile Waffen, wobei die meisten Standard sind. Eine Waffe jedoch sticht heraus: Der Lancer! Dieses Maschinengewehr hat eine Kettensäge, die man in Gegner versenken lassen kann (was zudem SEHR blutig dargestellt ist!). GOW gehört nicht in Kinderhände! Jedoch ist die Kettensäge nicht die Überwaffe: Sie ist behäbig und wenn man getroffen wird, geht sie erstmal aus, was logisch ist und der Balance gut tut. Kolossal auch die Bossbegegnungen: Mal kämpft man gegen ein großes Spinnenviech und das andere Mal gegen gigantisch böse Sub-Bosse wie einen widerstandsfähigen Boomer. Das Design der Locust (die Gegner) ist sehr gut gelungen. Besonders in den Sequenzen sehen sie sehr böse und grimmig aus. Unheimlich wird es sogar, wenn eine Locusthorde "CHARGE!" in bitterbösen Stimmen in der Dunkelheit schreit...Von den Bossen hätte es aber auch mehr geben können.

Aber der Trumpf geht ganz klar an die Abwechslung: Man ballert und läuft nicht nur ständig durch die gut designten Level, nein, man fährt Panzer mit einem UV-Strahl als Waffe (ihr werdet sehen, warum...), man darf in einem Abschnitt auf keinen Fall in Dunkelheit geraten, man muss einen Kameraden mit einem Scheinwerfer eskortieren und noch viel mehr!

Belanglos aber witzig ist das Nachladen: Wenn man eine Art QTE übersteht, lädt sie schneller.