Mein Gott habe ich Tränen geweint, als endlich der neue Resident Evil Teil angekündigt wurde. Für einen "alten" Hase, der sich damit brüsten kann, jeden Teil in all seinen Ausführungen gespielt zu haben, war diese Nachricht selbstverständlich wie Ostern, Geburtstag und Weihnachten zusammen. Diese Einleitung soll im Übrigen nur dazu dienen klar zu stellen, dass ich eigentlich schon als Resi-Fanboy abzustempeln bin.
Selbstverständlich wurde dieses Spiel sofort nach Release gekauft und binnen weniger Tage komplett durchgespielt. Aber das hat einige Mühe gekostet.
Die ersten Dinge, die ins Auge stechen, sind selbstverständlich diese bombastische Kulisse, Inszenierung und ein unglaublich atmospärisches Design.
Anfangs befindet man sich zwar unter der grellen Sonne Afrikas, was meine persönliche Vorstellung von Horror zwar nicht ganz abdeckt, aber bald taucht man in gewohnt düstere Gefilde ab. Durch und durch alles wunderschön in Szene gesetzt: Egal ob Kulisse oder diese Biester von Zwischengegner. Alles wirkt aufwendig und mit viel Liebe zum Detail entwickelt. Das ist defintiv die größte Stärke von Resident Evil 5.
Leider sei dazu gesagt, meiner Meinung nach, die einzige.
Steigen wir mal näher in die Spielmechanik ein. Da drängt sich gleich die Frage auf welcher geistige Akrobat auf den Trichter kam, ein Survival-Horror Spiel im Team bestreiten zu lassen. Damit wird jeder Anflug von Horror im Keim erstickt.
Weiter geht es mit dem Inventarsystem: Es ist tatsächlich schlechter als in allen anderen Teilen davor. Und es hat sicher jeden Resi-Spieler einige Nerven gekostet jede fünf Minuten zu berüchtigten Truhen zurückzulaufen. In Resi 5 wird das ewige hin und herwechseln von Gegenständen zwischen Haupt- und Nebencharakter zur echten Qual. Einfach nur umständlich und zeitraubend gestaltet.
Aber schlecht ist beiweitem nicht nur das Inventarsystem. Auch das ganze Spielgeschehen an sich. Abgesehen von den Bossgegner läuft alles nach Schema F ab. Zehn Meter gehen, alles dezimieren was einem entgegen kommt, Munition aufsammeln und weter gehts. Das kann es doch nicht sein! Auch diese stereotypischen, explosiven Fässer die aber auch wirklich überall rumstehen müssen, sind einfach nur lächerlich.
Man kann soweit also festhalten, dass dieses Spiel mit Resident Evil soviel gemeinsam hat wie Tomaten mit F117 Bombern.
Aber hey, vielleicht ist ja noch ein gelungenes Actionspiel drin. Tja da muss ich euch leider auch entäuschen. Die Steuerung die ein gleichzeitiges Zielen und Bewegen ausschließt ist nicht zu gebrauchen. Einfach nur idiotisch ist die Munitionsbeschaffung: Entweder man zerschlägt irgendwelche Kisten oder man putzt "Zombies" weg. Ich fand auch schön, dass irgendein Zombie aus dem Busch so nett ist und 9mm Patronen für meine Beretta 92 F mit sich rumträgt. Da erübrigt sich jeder Kommentar.
Die Krönung ist die völlig sinnbefreite Geschichte, die nichteinmal Badass Alber Wesker retten kann.
Fazit: Einfach eine riesige Entäuschung.
Pro
- bombastische Inszenierung
- starke Kulissen
- stylische Bossgegner
- Albert Wesker
Kontra
- kein Reisent Evil mehr!
- nicht einmal ansatzweise gruselig
- Survival-Horror im Team
- Inventarsystem viel zu umständlich
- grausame Steuerung
- vorhersehbare, sinnlose Story
- versagt auch als Actiontitel
Resident Evil 5
