Denkt man an Crysis, denkt man an Grafik vom aller Feinsten! Grund: Die vorläufige Verfügbarkeit nur für den PC. Mit Crysis 2 steigt Entwickler Crytek nun auch in die Konsolenbranche ein. Kann die Grafikbombe auf der Xbox 360 gehalten werden?

Nein. Kann sie nicht. Trotzdem ist Crysis 2 eines der schönsten Spiele 2011 ( trotz Frameeinbrüchen) und gleichzeitig......macht es auch noch riesigen Spaß!

Sie sitzen als Soldat Alcatraz in einem U-Boot unter New York und werden plötzlich unsanft durchgeschüttelt. Als sie heil an der Wasseroberfläche ankommen, sind bereits mehrere aus Soldaten verschwunden. Plötzlich taucht ein mysteriöses, fliegendes Wesen am Himmel aus und schießt auf euch. Das letzte was ihr seht, sind funkelnde Lichtblitze, die in das Wasser um euch eintauchen. Doch ihr werdet gerettet und der Retter ist kein Geringer als Prophet, der Crysis ? Veteranen bekannt vorkommen sollte.

So packend zieht euch das Spiel bereits im Intro in seinen Bann. Und storytechnisch lässt sich das Science Fiction ? Game nicht lumpen. Es geht noch heiß her, bis ihr nach circa 15 Stunden Spielzeit die Alienrasse vernichtet habt. Aber dazu später mehr.....
Das Spiel macht ehrlich gesagt nicht viel anders, als andere Shooter ? Kollegen, aber was es anders macht, ist fantastisch. Der Nanosuit, in den man von Beginn an gesetzt wird, ist das Aushängeschild der Marke. Man kämpft sich mit einem stylischen, grauen Ganzkörperstrampler durch New York, kann dabei Projektile abwehren, sich unsichtbar machen, höher springen und schneller laufen. Dieses Wunderwerk der Technik kann sich im Laufe der Kampagne noch verbessern lassen, aber die Hauptfeatures sind bereits von Beginn an verfügbar.
Wer braucht schon Headsets? Im Nanosuit ist die Stimme bereits integriert und sie liefert euch Information über Aufträge, Tipps zum Kampfgeschehen und neuen Taktiken und verbindet euch mit euren Verbündeten. Dazu ist die Stimme auch noch richtig dufte.
Auch die anderen Stimmen der Charaktere sind im deutschen befriedigend vertont, leider bleibt die Lippensynchronität dabei auf der Strecke.
Ebenfalls ein Unterschied zum Shooter ? Einheitsbrei stellen die mitunter großen Kampfareale dar, die man je nach Bedarf actionreich oder stealthig durchwanden darf.
Vor allem bei höheren Schwierigkeitsgraden ( 4 ) ist ein schleichendes Vorgehen sehr anzuraten. Die Gegner werden sehr aggressiv und können euch meist sofort töten, sofern sie euch erspäht haben. Dadurch kommen auch verbissene Fights zustande, die meist gegen große Kampfläufer stattfinden. Die restliche K.I. Hingegen leistet sich manchmal, auch auf höheren Schwierigkeitsgraden grobe Aussetzer. Es kommt vor, dass man sogar ohne Tarnung durch ein Level kommt, ohne Gesehen zu werden, obwohl man möglicherweise dreimal vor der Nase eines Aliens vorbei gelaufen ist. Schade.
Dafür ist die Story, unterlegt mit tollen Actionsequenzen, einfach nur bombastisch insziniert. Zwischendurch kann ich allerdings nicht leugnen, dass ich die Geschichte etwas aus den Augen verloren habe. Coole Waffen und ein dramatisches Finale ( außer die Endgegner: Die sind echt viel zu leicht zu besiegen) tragen zudem noch deutlich zu einem positiven Endbild der Solokampagne bei.

Beim Multiplayer kann man nun allerdings eher von Mittelmaß sprechen. Klar gibt es Motivation durch verschiedene Aufträge etc. und es gibt viele Karten, Spielmodi und Dogtags, aber mal ganz ehrlich.......das Maximum von 6 vs. 6 in einer Sitzung ist echt ein wenig langweilig. Da bieten die großen Shooter ? Freunde mit Call of Duty, Battlefield 3 und co. Doch einiges mehr an Abwechslung.

Fazit:
Solokampagne (70%) : 86%
Multiplayer (30%): 84%
Gesamt: 85%