Nachdem nun nach 46 Stunden die Credits laufen, ist es Zeit für ein Resümé des Erlebten.
Eine Famillie aus Lothring versucht vor den Darkspawn nach Kirkwall, eine weit entfernten Stadt, zu fliehen, da die Familie dort Verwandte hat.
Die Familie besteht aus 3 Geschwistern und der Mutter. Man selbst spielt einen der Geschwister.
Das Spiel ist in 3 Akte aufgeteilt. Im ersten Akt kommt man in Kirkwall an, und versucht irgendwie über die Runden zu kommen, etwas Geld zu verdienen, und sich einen Namen zu machen. Wärend der Akt 1 mit vielen Nebenquests gespickt ist, geht dieser Nebenquestanteil in Akt 2 und 3 stark zurück.
Die Grafik, obwohl ausreichend um eine Geschichte zu erzählen, ist schlechter als im ersten Teil. Die Charaktere sehen sogar schlechter aus, als in DA:O und die Stadt könnte aus NWN2 stammen. Grafisch also eher schwach..
Zum Glück geht es in DA2 nicht um eine ausgelutschte Weltrettungsstory mit Grey Wardens und grosser dunkler Armee. Es geht um den Protagonisten, und wie sich die Ereignisse um ihn herum entwickeln. Wärend in DA:O der Held nur durch die Ereignisse eine gewisse Wichtigkeit erlangte, ist dies in DA2 zumindest teilweise anders. In Akt 1 scheint er die Ereignisse mitzuformen, was sich jedoch in den Akten 2 und 3 merklich abschwächt. Auch wurden die Kodexeinträge verbessert. Waren diese in DA:O noch langweilig, langatmig sowie voller 0815-Fantasyklischés, hat man sich bei DA2 mehr Mühe gegeben. Die generische Welt die in DA:O errichtet wurde, erhält in DA2 ein wenig Fleisch
an die Kochen, was auch an der Fokussierung auf einen Schauplatz (Kirkwall) liegen dürfte.
So kann das eher generische 0815-Fantasysetting etwas an Stubstanz gewinnen.
Der dritte Punkt ist das Kampfsystem. Dieses wurde wesentlich beschleunigt, und nurnoch die knackigen Kämpfe mit Bedeutung können länger dauern. Die meisten anderen sind relativ schnell über die Bühne gebracht.
DA2 bietet wesentlich interessantere Nebenaufgaben als DA:O. Dort waren die meisten sehr mundan, langweilig, schon 1000 mal gespielt, und bestanden im Kern aus kloppen und nichts weiter. In DA2 sind viele der Aufträge wesentlich interessanter, und spinnen Geschichten, die sich teilweise durch mehrere Akte ziehen.
Negativ sind immernoch die eher uninteressanten Companions, und der immernoch viel zu hohe Kloppanteil, der das ganze Spiel von 20 auf 45 Stunden streckt. Das Gegner im Kampf respawnen zerstört jede ?taktische? Planung und ist ein Unding was in DA3 nicht mehr enthalten sein sollte. Leider ist auch das Ausrüstungssystem wenig interessant, erinnert zu stark an Diablo, und weckt nicht den ?Sammlertrieb? in einem.
Alles in allem rollenspieltechnisch interessanter als DA:O, von einem richtig guten RPG aber immernoch ein ganzes Stück entfernt. Vorallem die Tatsache, dass man faktisch keinen Einfluss auf das Endergebnis hat, lässt die Motivation von Mitte des Aktes 2 zum Ende hin merklich sinken. Man ist nurnoch Spielball der Ereignisse, ohne sie merklich beeinflussen zu können.