Das Werk von Moppi Productions, das im Jahr 1998 auf der Assembly veröffentlichte, dort aber nicht gezeigte Demo The Asylum, galt fast 20 Jahre lang als verschollen. Nun wurde das Frühwerk von Memon und Co. jedoch gefunden und kürzlich auf Pouet.net eingestellt. Mit seiner industriellen, düsteren 3D-Umgebung und den seltsamen Kreaturen erinnert The Asylum etwas an die Horror-Demos von Cocoon, ist jedoch eher gemächlich gestrickt und verzichtet auf schnelle Kameraschwenks. Die Optik geht für die damalige Zeit durchaus in Ordnung, ist mit den vielen Brauntönen und klobigen Figuren aber heutzutage kein Maßstab mehr. Besser gealtert ist da der Soundtrack, der auch heute noch viel Stimmung in die 3D-Szenen einbringt. Alles in allem ist The Asylum zwar kein Meisterwerk wie etwa Gerbera oder IX, aber dennoch interessant anzuschauen. Auf modernen Rechnern ist das für 3DFX-Karten entwickelte Demo heutzutage aber nur schwer in Gang zu bringen. Der YouTube-Link macht's jedoch für alle Fan-Generationen sichtbar.
Trotz alter Engine zaubert die Pantaloon-Division von Fairlight wieder einmal herrliches Effektmaterial auf den Bildschirm. Köpfe, Landschaften, abstrakte Formen und mehr kennt man zwar schon aus anderen Werkden, die mit der Demolition-Engine entwickelt wurden, aber sie sehen auch 2017 noch gut aus und haben so manchen Mundöffner mit dabei. Überragend ist hingegen der Synth-Soundtrack von niemand geringerem als Danko, weshalb schon alleine die Musik Mening zum Pflichtanschauen adelt.
OK, also dieses Book of Doom hat wirklich zwei unterschiedliche Seiten. Auf der einen sind da die coolen, in grellen Neonfarben gehaltenen 80er-Jahre Szenen, die wirklich schick aussehen und geradezu nach wunderschönen Synthwave-Melodien kreischen. Doch gibt es auch mehrere schwache Momente, die weder technisch, noch optisch die Schulterpolster aufplustern. Das verleiht dem Sieger der Edison 2017 einen etwas seltsamen Beigeschmack. Außerdem stellen wir uns die Frage, warum hier der Goa-Trance-Zug so abgeht, wo doch besagte Synthesizer-Mucke doch viel besser passen würde. Also Jungs vom FCK, beim nächsten Mal wird's noch ein wenig runder!
Smash von Fairlight hat unter dem Label der UKscene Allstars mit A Boy and a Girl go to the Moon etwas völlig Neuartiges entworfen: Eine Zeichentrick-Demo im Bleistift-Stil die irgendwie seltsam, aber auch interessant wirkt.
Auf der Erstausgabe der Demoparty Nova 2017 hat Smash von Fairlight gezeigt, wie schnell und brillant man mit seinem Demo-Tool Notch audiovisuelle Kunststücke vollbringen kann. Soundproof Motion sieht in Bewegung nicht nur richtig cool aus, auch die Musik von Hoffman ist mal wieder in der Kategorie absolute Spitzenklasse einzuordnen.
Hypolith,
Xinux, (2017) Platzierung: 2nd at Birdie 2017
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Hossa, das ist gut! Mit Hypolith sieht Textmode so gut aus, wie lange nicht mehr. Dabei überzeugt vor allem die gute Syncro zwischen der stampfenden Musik und den Effekten, die das Rad zwar nicht neu erfinden, aber wirklich gut gemacht sind und schön schimmern. Eine wirkliche Überraschungsdemo, die sich die gute Platzierung definitiv verdient hat.
Ljusfärd,
OJ, (2017) Platzierung: 1st at Birdie 2017
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Ljusfärd mag vielleicht stark nach 'random effects show' riechen, macht seine Sache dafür aber sehr gut. Die JavaScript-Demo zeigt eine Fülle hervorragend aussehender Szenen, die zwar zusammenhanglos dargestellt werden, aber das Auge erfreuen. Mit ein bisschen besserer Musik wäre sogar ein größeres Lob möglich gewesen. So verbleiben wir damit euch zu sagen, dass JS durchaus mächtig sein kann. Ljusfärd zeigt's schließlich.
Eine Spaßproduktion kann man charmant verpacken. So, dass sie nicht nervt. Genau das ist hier der Fall. Zu richtig cooler Musik werden Würfel und Enten gegenübergestellt, sodass die Mundwinkel das ein oder andere Mal durchaus zu zucken vermögen. Unterhaltung pur!
Ein wunderbares Beispiel, wieviel Atmosphäre durch den Verzicht auf Farbe generiert werden kann, liegt hier vor. Ganze Häuser und Hausteile werden hier in gediegenem Schwarz/Weiß gezeigt und mit sanften Kameraschwenks eingefangen. Die Texturen sind knackig, Kameraeinstellung und -position maßgeblich dafür verantwortlich, dass einem unheimlich wird. Genau wie die Soundkulisse, die einen erschauern lässt. Ungewöhnlich, atmosphärisch, seltsam und dennoch faszinierend. Wenn ein Werk dafür prädestiniert ist unterschiedliche Adjektive zu sammeln, dann dieses hier.
Beginnen wollen wir mit einer typischen Szenedemo, einer, der man die Handschrift der Rebels sofort ansieht. Es gibt wieder einmal viele Partikel, viel Tiefenunschärfe und hübsche Licheffekte. Aber auch einen feschen, schimmernden Anstrich, der das Standardgewusel erfrischender wirken lässt, sowie gute Musikuntermalung, die alles in einen stilvollen Rahmen schnürt und interessanter macht.