Mass Effect 2 beginnt, wie der erste Teil endet. Mit einem gigantischen Feuerwerk. Jeder der Teil Eins gespielt hat, weiß was ich damit meine, wer noch nicht: NACHHOLEN!
Nun aber zum Spiel. BioWare hat sich die Kritik der Spieler zu Herzen genommen und entscheidende Fehler ausgebessert. Ärgerlich Texturnachlader, schwache Nebenmissionen, das vollkommen verhunzte Inventar und das einfallslose Missionsdesign des Vorgängers sind Geschichte. Aber BioWare merzt nicht nur diese Dinge aus, nein, sie perfektionieren auch noch die Stärken des Vorgängers. Waren die Dialoge des ersten Teils packend und spannend, so sind sie jetzt einfach nur unglaublich, Nichts läuft "normal" ab, fast jedes Gespräch ist mit speziellen Animationen versehen, es gibt Quicktime-Events, mit denen man direkt eingreifen kann und die englische Synchronisation ist das beste, was ich bisher in Computerspielen gehört habe. Dass es dann noch weinende NPCs gibt setzt dem ganzen noch die Krone auf. Diese hohe Qualität bleibt das ganze Spiel auf konstantem Niveau und legt in besonderen Situationen auch noch gern mal eine Schippe zu. BioWare leistet sich hier keinen Fehler. Als ob das nicht genug wäre kreieren die Kanadier auch noch exzellente Schauplätze, die durchweg durch hohe grafische Qualität glänzen und zudem eine einzigartige Science-Fiction Atmosphäre erzeugen. Hier sei vor allem die Raumstation Omega zu nennen. Doch was zeichnet BioWare-Spiele noch aus? Genau, die hervorragend gezeichneten Charaktere. BioWare enttäuscht nicht und schafft emotionale, interessante und komplett verschiedene Crewmitglieder, deren Loyalität man sich im Laufe des Spiels durch Erfüllen ihrer Aufgaben gewinnen muss. Dabei erfährt man interessante und teils dramatische Hintergründe. Dabei bleibt BioWare aber am Boden und übertreibt nicht maßlos. Massiv verbessert zum Vorgänger hat sich das Kampfsystem. Die KI ist zwar gewohnt zweckmäßig aber alles andere hat eine komplette Generalüberholung erfahren. Nun gibt es ein ausgebautes Deckungssystem, neue Fähigkeiten, neue Waffen und Trefferzonen. Hier hebt sich Mass Effect 2 zwar nicht ab, bietet aber ausbalanciertes Kämpfe, die manchmal fordern aber nie frustrieren. Es wird nie langweilig zu kämpfen, zumal die immergleichen Dungeons von ME 1 der Vergangenheit angehören. Das Erkunden der Galaxie hat mich zumindest bis zum Schluss motiviert, da die gut gemachten N7-Missionen sich gut ins Spiel integrieren und vom eher schwächeren und auf Dauer monotonen Planetenscannen ablenken. Bioware hat auch an den Ladezeiten gearbeitet, die jetzt selten länger als zehn Sekunden sind. Zur Story sei nur soviel gesagt, dass diverse Fragen des Vorgängers beantwortet werden und BioWare uns wieder ein offenes Ende ohne Cliffhanger beschert.
Auch die groß angekündigte Importierung der Saves aus Teil 1 ist gut gelungen und zeigt sich meist durch kleine Details. Man merkt, dass in diesem Produkt viel Arbeit steckt.
Bisher gibt es nichts dieser Art. KAUFEN!
Pro
- brillante Dialoge
- grandiose Animationen
- hervorragende Charaktermodelle
- vielschichtige Charaktere
- fantastische Grafik
- abwechslungsreiche Locations
- spaßiges Kampfsystem
- großer Umfang
- professionelle (englische) Synchronisation
- satte Sounds
- gigantische Galaxie
- schwerwiegende Entscheidungen
- packende Inszenierung
- opulentes Ende
Kontra
- auf Dauer langweilige Minispiele (Plantenscannen, hacken etc.)
- wenige Rätsel
- schächelnder Anfang
- schwache KI
- zu wenige N7-Missionen
- zu kleines Squad
Mass Effect 2
