Rollenspiel
Entwickler: Bioware
Publisher: Electronic Arts
Release:
05.11.2009
10.11.2009
19.11.2009
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

84%Gesamt
87%
80%
79%

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Lesertest von Ponte

Im Rollenspiel-Genre hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Vom simplen ?Pen&Paper? Prinzip über Hack&Slash bis hin zu den modernen Action-RPGs ? wenn ein Genre sich rasendschnell erweitert hat, dann sind es Rollenspiele. Eigentlich finde ich es auch klasse, wenn sich Spiele in einem derartigen aufgeblähten Genre ihrer Wurzeln bewusst sind, und mit Retro- Charme der Konkurrenz zeigen worauf es wirklich ankommt.
Wie gesagt, eigentlich.

Die mangelhafte Grafik bei DA:O (vor allem auf PS3 und Xbox) möchte ich gar nicht wirklich kritisieren, nach 5-8 Spielstunden hat man sich daran gewöhnt und das alles ist nur halb so schlimm. Die Technik ist vielmehr hier der springende Punkt: Clippingfehler, maue Animationen, Pop-Ups wo das Auge hinblickt, alle 3 Minuten ein Ladeschirm. Doch auch das wäre nicht wirklich schlimm, wenn doch wenigstens das Gesamtbild des Spiels stimmen würde. Tut es aber nicht.
Alles wirkt sehr stark nach klassischer, langweiliger Tolkien-Fantasy. Man hat alles schon mal irgendwie gesehen ? Zwerge, Elfen, Ritter, etc.- alles also recht unkreativ. Dazu kommt noch der Score, den ich jetzt mal schlicht als ?brauchbar? abstempeln würde.

Ein Hauptproblem des Spiels liegt im Gameplay. Ich weiß nicht an was die Damen und Herren von Bioware die letzten Jahre so orientiert haben, aber DA:O strotzt nur so vor Stagnation und dem misslungenen Versuch die ?gute alte? Rollenspielzeit wieder aufleben zu lassen. Alles läuft rundenbasiert ab, im Grundkonstrukt funktioniert das auch. Das Gegnerverhalten ist jedoch absolut lächerlich: Grundsätzlich werden nur die stärksten Einheiten (i.d.R. Krieger) angegriffen. Das wirkt nicht nur absolut aufgesetzt sondern ist so herrlich unglaubwürdig das selbst der halbwegs gelungene Versuch eine glaubwürdige Spielwelt aufzubauen darunter leidet. Dazu kommt noch, das Magier die absolut stärkste Einheit auf dem Feld darstellen ? ein Magier als Verbündeter oder Gegner kann einen ganzen Kampf umkrempeln. Damit wird das sonst so schön gedachte Dreiergespann Krieger ? Schurke ? Magier aufgehoben, weil eine der Einheiten eben weit mehr Gewicht beim Kampf trägt als die anderen beiden.

Völlig unverzeihlich hingegen ist das ?mitleveln? der Gegner. Dadurch fällt das Gefühl völlig weg, endlich etwas erreicht zu haben, da ja jeder Gegner zu jedem Zeitpunkt genau gleich schwer bzw. leicht ist.
Durch die Möglichkeit meine Party völlig selbstständig aufzubauen, ergibt sich auch die Einstellung der einzelnen Charaktere zueinander immer anders. Das ist klasse und lässt zumindest die eigene Gruppe lebendig wirken. Auch die Dialoge zwischen den Charakteren sind sehr gut, die Interaktion wirkt einfach glaubwürdig.

Dieser Test ist natürlich sehr subjektiv, ich sehe die stärken im Rollenspiel- Genre eher in Titeln wie Fallout 3 oder Demon?s Souls. Jemand anders, der über das stagnative Gameplay hinwegsehen kann oder sich in der Fantasy-Welt wohl fühlt, sieht das ganze Spiel sicherlich mit anderen Augen.
Pro
  • sehr gute Dialoge
  • Rückkehr zu klassischen Spielelementen
  • Party funktioniert sehr gut
Kontra
  • technisch sehr unsauber
  • langweiliges Tolkien-Szenario
  • Gameplay unausgeglichen
  • häufige Ladebildschirme
  • Gegner dumm wie Dosenbrot
 

Dragon Age

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Ponte
Ponte 18.03.2010 PS3 
68%
12 14

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